Die „große Rotation“ an den Finanzmärkten, was ist das eigentlich?
Veröffentlicht am: 08.02.2013

In den letzten Wochen hört man oft den Begriff “die große Rotation” an den Finanzmärkten. Was versteht man denn eigentlich darunter?

Seit fast 30 Jahren sind die Zinsen für Anlagen an den Rentenmärkten gefallen. Von Sätzen im zweistelligen Prozentbereich wie Anfang der 80ger Jahre sind wir weit entfernt. Heute steht oft ein Satz von 0,X % als Verzinsung an. In diesem langen Zeitraum sind sehr viele Gelder neu am Anleihemarkt investiert worden, da man dadurch in der Vergangeheit gleichzeitig eine gute Wertentwicklung bei tatsächlich geringem Risiko erreichen konnte. Diese Phase endet jetzt so langsam!
Hier kommt nun der Begriff der großen Rotation ins Spiel.

Was bedeutet die “große Rotation” eigentlich?

Bedeutende Anleger an den Finanzmärkten haben derzeit einen sehr hohen Anteil von Anlagen in Anleihen. Der Anteil am Aktienmarkt ist zum Teil sehr gering. So legen Lebensversicherungsgesellschaften in Deutschland derzeit nur ca. 2 % der Gelder der Versicherten in Aktien an. Diese Quote war auch schon mal bei bis zu 30 %!
Daran erkennt man, dass die Verteilung der Anlagen nicht so recht passt. Jetzt kommt langsam Bewegung an den Märkten auf. Aus Renten/Anleihen wird in Aktien umgeschichtet, da Kursgewinne bei Anleihen auf diesem Niveau kaum noch möglich sind. Aktien hingegen haben noch weiteres Potential.
Die große Rotation ist also nichts anderes als der Tausch aus niedrig verzinsten festverzinslichen Anlagen in den Aktienmarkt.

Fazit für Sie als Anleger:

Genau wie die “großen Finanzinvestoren” sollten Sie derzeit Ihre Renten-/Anleihe-/Festgeldquote langsam zurückfahren und mit soliden Aktien oder Aktienfonds Ihren persönlichen Depotanteil in diesem Segment nach oben fahren. Ob nun drei Jahrzehnte “goldene Zeiten” für Aktionäre vor uns liegen, vermag keiner zu prognostizieren, sinnvoll ist diese Strukturänderung für den Privatinvestor aber allemal.